Foto dpa „Das ist überfällig. Ich kann verstehen, dass niemand der nach Deutschland kommt, hier gezwungen werden will, seine Wurzeln zu kappen“, so Gabriel.“ Anlässlich des Internationalen Tags der Migranten forderte er in Hannover zudem eine neue Willkommenskultur in Deutschland.
Die deutsche Staatsbürgerschaft müsse künftig von Migrantinnen und Migranten zusätzlich zu ihrer bisherigen erworben werden können. „Ich fordere die Politik auf, das Thema im kommenden Jahr zu lösen“, so Gabriel weiter.
Den in diesem Kontext häufig diskutierten Forderungen von Seiten der Union nach einer Verankerung einer „deutschen Leitkultur“ im Grundgesetz erteilte Gabriel eine klare Absage: „Die ersten 20 Artikel unserer Verfassung reichen völlig aus. Das ist die beste Willkommenskultur, die man sich vorstellen kann“.
Viele Defizite im Umgang mit Zuwanderern
Ungeachtet aller Bekenntnisse zum guten Zusammenleben gebe es immer noch viele Defizite im Umgang mit Zuwanderern. „Spätestens wenn sich gut ausgebildete Türken wieder in die Türkei verabschieden, weil sie sich in Deutschland nicht wohlfühlen, müssen bei allen die Alarmglocken angehen“, kritisiert der SPD-Parteivorsitzende.
Die SPD hatte bereits im vergangenen Jahr zum 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens eine doppelte Staatsbürgerschaft gefordert.